Am Rand des Schwarzwalds liegt eine Stadt, die seit Jahrzehnten zeigt, wie nachhaltige Entwicklung im Alltag funktionieren kann. Freiburg verbindet milde Klimabedingungen, eine lange Umwelttradition und moderne Stadtplanung zu einem besonderen Lebensgefühl – offen, grün und zukunftsorientiert.
Mit rund 235.000 Einwohnern ist Freiburg eine Großstadt, die dennoch erstaunlich ruhig wirkt. Das liegt an ihrer Lage im Oberrheingraben, geschützt von Vogesen und Schwarzwald. Hier herrschen überdurchschnittlich viele Sonnenstunden – etwa 1.800 pro Jahr –, die der Stadt den Titel „Sonnenhauptstadt Deutschlands“ eingebracht haben. Dieser natürliche Vorteil wurde konsequent genutzt: Freiburg gehört heute zu den bedeutendsten Solarstandorten Europas.
Ein früher Start in Richtung Nachhaltigkeit
In den 1970er-Jahren entwickelte sich in Freiburg ein starkes Umweltbewusstsein. Der erfolgreiche Widerstand gegen ein Atomkraftwerk in Wyhl wurde zum Ausgangspunkt für eine neue Haltung gegenüber Energie und Natur. In den 1980er-Jahren folgte eines der ersten kommunalen Umweltschutzämter Deutschlands – ein wichtiger Schritt für eine langfristige Umweltpolitik.
Solarenergie als Teil der Identität
Freiburg nutzt die Sonne konsequent. Auf vielen öffentlichen und privaten Gebäuden findet man Photovoltaik. Besonders prägend ist der Ansatz im Stadtteil Vauban, wo Plusenergiehäuser mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Auch historische Gebäude wurden behutsam mit Solartechnik ausgestattet, ohne das Stadtbild zu verändern.
Vauban – ein Ökoviertel
Vauban ist eines der bekanntesten Ökoviertel Europas. Hier wurde autofreies Wohnen zum Alltag: Viele Bewohner verzichten bewusst auf ein eigenes Auto, und die Wege sind kurz und gut angebunden. Energieeffiziente Gebäude, begrünte Dächer und gemeinschaftliche Gärten prägen das Bild und unterstützen ein nachbarschaftliches Miteinander.
Mobilität mit viel Freiheit
Freiburg zählt zu den fahrradfreundlichsten Städten Deutschlands. Rund ein Drittel aller Wege wird mit dem Rad zurückgelegt – möglich durch ein dichtes Radwegenetz. Dazu kommen ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz und verkehrsberuhigte Bereiche in der Innenstadt, die den Alltag spürbar entspannen.
Eine Stadt im Grünen
Freiburg ist von Wald, Weinbergen und Grünflächen umgeben. Der große Stadtwald wird nachhaltig bewirtschaftet und dient als Naherholungsraum. Typisch für die Altstadt sind die Freiburger Bächle, kleine Wasserläufe, die im Sommer für ein angenehmes Mikroklima sorgen. In vielen Stadtteilen bringen Gemeinschaftsgärten und Grünprojekte Natur und Stadtleben eng zusammen.
Wissen, Forschung und Innovation
Freiburg ist ein Zentrum der Umweltforschung. Führende Institute und die Universität arbeiten an Themen wie Solarenergie, erneuerbaren Technologien und nachhaltiger Stadtentwicklung. Forschung, Wirtschaft und Stadtplanung greifen eng ineinander, sodass neue Ideen schnell umgesetzt werden können.
Ökologie und Lebensqualität
Die ökologische Ausrichtung wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus. Freiburg ist grün, gut vernetzt und klimatisch begünstigt. Die Stadt wirkt jung und lebendig, geprägt von Studierenden, Märkten, Kultur und einem aktiven Gemeinschaftsleben. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen, Wohnraum bezahlbar und nachhaltig zu entwickeln.
